Erfolgreiche Umsetzung von raumakustische Maßnahmen zur Einhaltung der ASR A3.7 bei OTTO
[Hamburg, 01.02.2021) Darmstadt Moderne Open-Space-Nutzungen fördern die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Unternehmen und schaffen eine Grundlage für eine flexible Arbeitsplatzgestaltung - häufig jedoch zu Lasten des akustischen Komforts.
Insbesondere die im Mai 2018 veröffentlichte Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.7 „Lärm“ mit der dort verankerten hohen Anforderung an die Nachhallzeit von Großraumbüros führt in diesem Spannungsfeld regelmäßig zu Konfliktpotenzial. Doch wie lassen sich die raumakustischen Herausforderungen von heute mit der Bürowelt von morgen in Einklang bringen? Antworten auf diese Frage hat OTTO auf seinem Campus in Hamburg im Rahmen von umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen präsentiert.
KREBS+KIEFER hat bei diesem Projekt den Bauherrn in einem iterativen Prozess raumakustisch beraten, Simulationsberechnungen durchgeführt sowie den finalen Ausbau messtechnisch begleitet. Die Grundlage für eine angemessene Akustik-Planung in offenen Bürostrukturen bildet eine sinnvolle Zonierung der Nutzungseinheit. In den OTTO-Bürolandschaften wird diese durch in der Raummitte angeordnete Module realisiert, die einen Rückzugsraum für Mitarbeiter darstellen und hochkonzentriertes Arbeiten ermöglichen.
Ein in raumakustischer Hinsicht ganzheitlicher Maßnahmekatalog aus einem textilen Bodenbelag mit akustisch wirksamen Rücken, lokal verorteten Deckensegeln, breitbandig wirkenden Wandabsorbern, sowie einer Nahfeldschirmung durch Tischaufsatzschirme führt zu den angestrebten kurzen Nachhallzeiten sowie einer reduzierten Schallausbreitung.
KREBS+KIEFER konnte mit Hilfe des Verfahrens der Strahlenverfolgung die Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen sowie die Diffusität innerhalb der Raumgeometrie bewerten und damit eine effiziente Auslegung und Verortung der Absorber sicherstellen. Sowohl der Umgang als auch die Auswertung solcher Ray-Tracing-Verfahren erfordern spezielles Know-How, von dem immer mehr Bauherren profitieren.
Durch eine abschließende messtechnische Qualitätskontrolle vor Ort konnten die vorangegangenen Berechnungen und somit auch die Einhaltung der hohen Anforderungen aus der ASR A3.7 erfolgreich bestätigt werden – ein am Ende für alle Planungsbeteiligten mehr als zufriedenstellendes Ergebnis.