Eröffnung des Helmholtz-Instituts für Funktionelle Marine Biodiversität in Oldenburg
[Oldenburg, 06.02.2025] Anfang Februar wurde das neue Institutsgebäude des Helmholtz-Instituts für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB) an der Universität Oldenburg feierlich eröffnet. Das moderne Forschungsgebäude, das vom Alfred-Wegener-Institut und dem AWI Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung beauftragt wurde, bietet auf drei Etagen optimale Bedingungen für die marine Biodiversitätsforschung. KREBS+KIEFER erbrachte die Tragwerksplanung und übernahm zudem besondere Leistungen wie dynamische Berechnungen, Fassadennachweise und den konstruktiven Brandschutz.
Zukunftsweisende Architektur für die Forschung
Mit einer Nutzfläche von fast 2.000 Quadratmetern vereint das Gebäude moderne Laborflächen mit offenen, hellen Bürolandschaften. Während das Erdgeschoss Experimentier- und Lagerflächen beherbergt, sind die oberen Etagen für die wissenschaftliche Arbeit konzipiert. Besonders hervorzuheben ist die flexibel nutzbare Laborstruktur, die direkt an die Bürobereiche anschließt und so eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht.
Die architektonische Identität des Gebäudes wird durch eine bewegliche Fassadenstruktur geprägt, die nicht nur gestalterische Akzente setzt, sondern auch funktionale Vorteile in Bezug auf Tageslichtnutzung und Klimaregulierung bietet. Im Eingangsbereich erstreckt sich ein geschossübergreifender Aufenthaltsbereich, der den kommunikativen Austausch fördert.
Innovative Tragwerkslösungen von KREBS+KIEFER
Die Tragwerksplanung für das HIFMB erforderte maßgeschneiderte Lösungen, insbesondere aufgrund der anspruchsvollen Bauweise. Das Untergeschoss wurde aufgrund des hohen Grundwasserspiegels mit wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) ausgeführt, während das Erdgeschoss in Massivbauweise errichtet wurde. Die Geschossdecke über dem Erdgeschoss bildet eine massive Stahlbetonkonstruktion, während die Obergeschosse in nachhaltiger Holzbauweise mit tragenden Brettsperrholzelementen ausgeführt wurden.
Eine technische Besonderheit stellt die Auskragung des ersten und zweiten Obergeschosses über den Eingangsbereich dar. Diese wurde durch eine innovative Fachwerkkonstruktion realisiert, bei der die Bürotrennwände als tragende Scheiben über zwei Geschosse wirken. Die Innenhöfe des Gebäudes werden durch filigrane BauBuche-Träger und eine ETFE-Kissen-Eindeckung überspannt, wodurch eine optimale Tageslichtnutzung erreicht wird.
Mit dem neuen Institutsgebäude erhält die Forschung zur marinen Biodiversität eine zukunftsweisende Arbeitsumgebung. Hier untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie Umweltveränderungen – insbesondere menschliche Einflüsse – die Meeresökosysteme und ihre Funktionen beeinflussen. Ihr Ziel ist es, ökologische Veränderungen zu analysieren und vorherzusagen, um wissenschaftlich fundierte Strategien für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ozeane zu entwickeln. Damit trägt das HIFMB entscheidend dazu bei, das Gleichgewicht der marinen Lebensräume zu bewahren und ihre Rolle im globalen Ökosystem langfristig zu sichern.