Vortragssaal mit Publikum und Bühne
Ausverkaufte Veranstaltung - Hessischer Brandschutztag 2025 © AKH/Andreas Henn

Hessischer Brandschutztag 2025: Anforderungen an den Brandschutz im Wandel – Fortschritt trifft auf Praxisnähe

[Neu-Isenburg, 19.03.2025] Mit rund 450 Teilnehmenden und einem hochaktuellen Programm bot der Hessische Brandschutztag 2025 erneut eine zentrale Plattform für den fachlichen Austausch im vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz. Moderiert von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Dietmann, ö.b.u.v. Sachverständiger und Geschäftsführer bei KREBS+KIEFER, rückte die Veranstaltung den Wandel gesetzlicher Rahmenbedingungen, neue bautechnische Entwicklungen und den Umgang mit Abweichungen und Erleichterungen in den Fokus.

Dialog auf Augenhöhe: Impulse für einen zukunftsgerichteten BrandschutzDie Eröffnung durch Gerhard Greiner, Präsident der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH), unterstrich die wachsende Komplexität brandschutztechnischer Anforderungen im Spannungsfeld von Klimaschutz, Energiewende und städtebaulichem Wandel. Prof. Dr. Dietmann griff diese Impulse auf und führte gewohnt pointiert durch das vielseitige Tagesprogramm der ausverkauften Veranstaltung.
Besonders im Fokus stand die Diskussion um den sogenannten „Gebäudetyp E“, bei dem Prof. Dr. Christian Lührmann (Kapellmann und Partner) die juristischen Implikationen und Potenziale beleuchtete. Die Vorträge zur Mobilitätswende von Jan-Steffen Hoffmann (Feuerwehr Frankfurt a.M.) und Christian Wagner (Feuerwehr Darmstadt) machten deutlich, wie urbane Veränderungen Rettungswege und Einsatzstrategien herausfordern.

Schwerpunkt Abweichungen und Erleichterungen: Praxisorientierung gefragt
Ein Highlight bildete der gemeinsame Vortrag von Johanna Walliczek Eduardo, Sandra Matzenauer und Oliver Hilla. Mit unterschiedlichen Blickwinkeln aus Recht, Bauaufsicht und Planung zeigten sie praxisnah auf, wie Abweichungen vom Bauordnungsrecht fachlich fundiert und zielführend eingesetzt werden können – eine Thematik, der sich das KREBS+KIEFER Brandschutzteam in seiner täglichen Planungspraxis intensiv widmet.

Innovative Holzbauweisen und suffizientes Bauen: Best Practice im Mittelpunkt
Auch in diesem Jahr überzeugte die Veranstaltung durch starke Praxisbeispiele. Frank Kramarczyk (TSB Ingenieurgesellschaft mbH) stellte eine komplexe Aufstockung in Holzmodulbauweise mit Wechsel der Gebäudeklasse vor. Den Abschluss bildete das Suffizienzhaus U10 in Kassel – präsentiert von Matthias Foitzik und Dr.-Ing. René Stein – als innovativer Beitrag zu ressourcenschonendem und zugleich brandschutztechnisch anspruchsvollem Bauen.

Fazit und Ausblick
Mit einem klaren Appell für mehr Mut, Kooperation und schutzzielorientiertes Denken im Brandschutz beendete Prof. Dr. Dietmann den diesjährigen Brandschutztag: „Wenn wir Vereinfachung wollen, dürfen wir es nicht komplizierter machen.“ Der Dank galt allen Referierenden, Beteiligten und Gästen – und der Vorfreude auf den Jubiläumsbrandschutztag am 18. März 2026.