Kombilösung Karlsruhe – das Rad rollt nun unterirdisch
[Karlsruhe, 12.12.2021] Am Sonntag wurde die Kombilösung Karlsruhe in Betrieb genommen. Mit einem parallelen Festakt in mehreren unterirdischen Haltestellen erfolgte die feierliche Eröffnung und die Übergabe an die Fahrgäste im Karlsruher Verkehrsverbund (KVV). KREBS+KIEFER übernahm bei dem gesamten Rohbau die Aufgaben der Bauüberwachung, der Sicherheits- und Gesundheitskoordinator (SiGeKo), die Planprüfung, die Vermessungskoordination, das Vertrags- und Nachtragsmanagements sowie die Anliegerkoordination. Die Bauüberwachung erfolgte gemeinsam mit ZETCON Ingenieure GmbH als Ingenieurgemeinschaft.
Nach dem Spatenstich für das Teilprojekt 1, der Untertunnelung der Kaiser- und Ettlingerstraße mit dem Bau von sieben unterirdischen Haltestellen am 21.01.2010 endetet nach 10 Jahren Bauzeit die erfolgreiche bauliche Umsetzung. Im Teilprojekt 2, der Untertunnelung der Kriegsstraße als Straßentunnel mit einer obenliegenden neuen Straßenbahntrasse erfolgte der Spatenstich am 21.04.2017. Nun wurde die neue Straßenbahntrasse in Betrieb genommen. Die Freigabe des Straßentunnels für den motorisierten Individualverkehr wird voraussichtlich in wenigen Wochen erfolgen.
Eine verbesserte Pünktlichkeit der Straßenbahnen durch Entflechtung der Trassen vom Fußgänger- und Straßenverkehr sowie eine Steigerung der Kapazitäten der Straßenbahnen durch die zusätzliche Gleistrasse in der Kriegsstraße sind nur einige der Errungenschaften der Kombilösung. Diese sorgt zudem für eine erhöhte Sicherheit im Bereich des Kronenplatzes bis zum Europaplatz durch die geschaffene Fußgängerzone, die zum Shoppen und Flanieren einlädt. Die Fächerstadt wird somit nicht nur für seine bereits ansässigen Bewohner attraktiver, sondern auch für neue Einwohner, Touristen und Pendler, die immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und ein sehr gut ausgebautes und pünktliches Schienennetz legen.
Die Maßnahme umfasste unter anderem den Bau von sieben innerstädtischen, unterirdisch liegenden Haltestellen, die in Deckelbauweise mittels überschnittener Bohrpfahlwände oder Schlitzwänden mit Dichtsohlen hergestellt wurden. Die vier Haltestellen in der Ost-West-Achse (Kaiserstraße, Fußgängerzone) wurden mittels eines 2.049 Meter langen Tunnels in maschineller Bauweise und daran anschließenden Tunneln in offener Bauweise und Rampenbauwerken verbunden und erschlossen. In der Nord-Süd-Achse (Karl-Friedrich- und Ettlinger Straße) wurden drei Haltestellen gebaut die mittels eines 248 Meter langem, im Grundwasser unter Druckluft in bergmännischer Bauweise hergestellten Tunnels sowie Tunneln in offener Bauweise und einem Rampenbauwerk verbunden wurden.