DAM Preis 2023 Nominierungen mit Leistungen von KREBS+KIEFER © Thanos on Unsplash

Nominierungen beim DAM Preis 2023 für Architektur in Deutschland

[Frankfurt, 26.07.2022] Der DAM Preis für Architektur in Deutschland wird seit 2007 vergeben und zeichnet herausragende Bauten aus. KREBS+KIEFER ist an drei Projekten, die für den DAM Preis 2023 nominiert sind, maßgeblich beteiligt.

Die Nominierungen von 100 bemerkenswerten Gebäuden oder Ensembles werden unter Berücksichtigung der Architektenkammern der Bundesländer durch das Deutsche Architekturmuseum (DAM) vorgenommen. Durch eine Expertenjury wird die Auswahl auf drei bis vier Projekte reduziert, um dann die Finalisten sowie das Preisträgerobjekt auszuwählen.

 

Bei der Erweiterung des Landratsamts Tuttlingen hat das Karlsruher Büro von KREBS+KIEFER sowohl die Leistung der Tragwerksplanung, als auch alle bauphysikalischen Beratungsleistungen wie Akustik erbracht. Tuttlingen liegt in der Erdbebenzone 2. Die Standsicherheit der Gebäudeaussteifung, insbesondere für die Lasten aus Erdbeben, wurde mit einem räumlichen FE-Modell berechnet und nachgewiesen. Das offene Arbeits- und Bürokonzept des Erweiterungsbaus wurde unter Beteiligung der Belegschaft des Landratsamtes entwickelt und ist durch die tragende Fassade nahezu stützenfrei ausgebildet. Als Fassadenkonstruktion ist eine Sichtbetonfassade umgesetzt worden, die aufgrund der Stützenabmessungen von 20 cm x 40 cm als tragende Konstruktion ausgelegt wurde. Die Lasteinleitung aus den Decken erfolgt dabei thermisch entkoppelt über Isokorbelemente. Dadurch konnte auf innenliegende Stützen und damit auf die Anordnung einer „doppelten“ Stützenreihe verzichtet werden. In den Servicezonen der Ämter können die Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen vorbringen. Um den Ansprüchen an den raumakustischen Komfort innerhalb der Atrien gerecht zu werden, wurden mit Hilfe des Ray-Tracing-Verfahrens die Verteilung der Schallwellen innerhalb der geschossübergreifenden Nutzungen simuliert. Dem Bauherrn wurde das Ergebnis audiovisuell präsentiert, sodass die akustische Qualität „greifbar“ gemacht wurde. Diese Bereiche grenzen sowohl optisch, als auch akustisch die Großraumarbeitsbereiche mit Besprechungsoptionen ab.

 

In Berlin ist das Bürohochhaus am Ernst-Reuter-Platz 6 vollständig baulich und technisch entkernt, sowie aufgestockt worden. Eine umfassende Schadstoffsanierung mit Entfernung der kontaminierten Fassade waren grundlegende Maßnahmen zur Neuausführung und Erweiterung des städtebaulichen Ensembles. KREBS+KIEFER hat mit dem vor Ort ansässigen Standort Berlin Leistungen des vorbeugenden Brandschutzes  (LpH 1 bis LpH 9 gemäß AHO) erbracht.
Im Zuge der Revitalisierung wurde das gesamte Gebäude brandschutztechnisch saniert und die brandschutztechnische Infrastruktur dabei optimiert. Im Gebäude wurden Sicherheitstreppenräume und Feuerwehraufzüge errichtet. Das Gebäude wurde mit einer flächendecken Brandmelde- und Alarmierungsanlage sowie einer flächendeckenden automatischen Feuerlöschanlage (Sprinkleranage) ausgestattet.

 

Die dritte Beteiligung erfolgte im Rahmen des nominierten Stadtbahntunnels in Karlsruhe. Das Infrastrukturprojekt zur Weiterentwicklung des Straßenbahnnetzes umfasst diverse Verkehrselemente wie Straßenbahntunnel im maschinellen und bergmännischen Vortrieb sowie in offener Bauweise. Dazu sieben unterirdische Haltestellen in Deckelbauweise sowie die Ein- und Ausfahrtsrampen. KREBS+KIEFER hatte die Bauüberwachung für den Rohbau des Projekts mit den Spezialgebieten des Tunnelvortriebs, des Spezialtiefbaus und des Stahlbetonbaus sowie der Wasserhaltung, der Entsorgung und dem Monitoring der Vermessungsleistungen der Tunnel, Zugänge und Rampen inne. Diese Leistung wurde gemeinsam in einer Ingenieurgemeinschaft aus ZETCON Ingenieure GmbH und KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH (IBK = Ingenieurgemeinschaft Bauüberwachung Kombilösung Karlsruhe) erbracht.

 

Ende Januar 2023 wird das Preisträgerobjekt bekanntgegeben und von einer Ausstellung zu den Bauten im Frankfurter DAM flankiert. Parallel erscheint mit dem „Deutsche Architektur Jahrbuch“ sowie dem „Architekturführer Deutschland“ eine Dokumentation der verschiedenen Bauten.

Wir wünschen allen nominierten Büros viel Erfolg im weiteren Qualifikationsprozess.


Weiterführende Links