Schiffshebewerk Niederfinow für Deutschen Ingenieurbaupreis 2024 nominiert
[Berlin, 28.08.2024] Das Schiffshebewerk Niederfinow wurde als eines von sechs Projekten für den Deutschen Ingenieurbaupreis 2024 nominiert – den offiziellen Preis der Bundesregierung für herausragende Ingenieurbaukunst. Die Projektteams von KREBS+KIEFER sowie IRS Stahlwasserbau Consulting, waren maßgeblich an der Realisierung dieses innovativen Projekts beteiligt. Die Preisverleihung findet am 28. November 2024 statt.
Über das Projekt
Das neue Schiffshebewerk Niederfinow im Oder-Havel-Kanal in Brandenburg überwindet beeindruckende 36 Meter Höhenunterschied in nur drei Minuten und ermöglicht so die Passage von Binnenschiffen mit bis zu 110 Metern Länge und 2.300 Tonnen Gewicht. Nach einer 14-jährigen Bauzeit wurde das Hebewerk am 4. Oktober 2022 offiziell in Betrieb genommen.
Das Projektteam von KREBS+KIEFER erstellte gemeinsam mit Partnern eine Machbarkeitsstudie und übernahm die bautechnische Prüfung. Das Schwesterunternehmen IRS Stahlwasserbau Consulting verantwortete die Entwurfsplanung des Stahl- und Maschinenbaus sowie die Ausführungsplanung für das Baukonsortium. Auftraggeber war das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin. Das neue Schiffshebewerk ersetzt das seit 1934 in Betrieb befindliche alte Hebewerk, das einst als das größte Schiffshebewerk der Welt galt.
Innovative Ingenieurleistungen
Der Deutsche Ingenieurbaupreis würdigt beispielhafte Ingenieurbauwerke und Ingenieurleistungen, die durch besondere Innovation und gestalterische Qualität überzeugen. Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die in vorbildlicher Weise historische ingenieurtechnische Lösungen instand setzen, zur Gestaltung des öffentlichen Raums beitragen und sich durch ihre Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung auszeichnen.
Nachhaltigkeit in der Schifffahrt
In Zeiten wachsender Verkehrs- und Umweltprobleme rückt die nachhaltige Entwicklung von Wasserstraßen als umweltfreundliche Transportwege zunehmend in den Fokus. Obwohl Schiffsmotoren hohe Emissionen aufweisen, ist der Energieverbrauch im Vergleich zu LKW-Transporten bei größeren Tonnagen deutlich geringer. Investitionen in den Erhalt und die Modernisierung des Kanalnetzes können die Binnenwasserstraßen stärken und den Einsatz größerer Schiffsgrößen ohne zusätzliche Eingriffe in die Flusslandschaften ermöglichen, wie Umweltverbände betonen.
Das Schiffshebewerk Niederfinow steht als Symbol für innovative Ingenieurskunst und nachhaltige Entwicklung im Wasserstraßenverkehr – und wir drücken die Daumen für die bevorstehende Preisverleihung im November.