Statische Ertüchtigung ATC-Tower am Frankfurt-Hahn Airport
Auf dem ehemals von der US-amerikanischen Luftwaffe betriebenen NATO-Flughafen Hahn Air Base entstand 1951 ein Air Traffic Control Tower. Die Stahltragstruktur und das Fundament dieses Turmes wurden im Laufe der Zeit durch eindringende Feuchtigkeit und die unsachgemäße Ausführung einer baulichen Änderung in den 1980er Jahren so stark beschädigt, dass die Standsicherheit des Gebäudes nicht mehr gewährleistet war.
Auf dem ehemals von der US-amerikanischen Luftwaffe betriebenen NATO-Flughafen Hahn Air Base entstand 1951 ein Air Traffic Control Tower. Die Stahltragstruktur und das Fundament dieses Turmes wurden im Laufe der Zeit durch eindringende Feuchtigkeit und die unsachgemäße Ausführung einer baulichen Änderung in den 1980er Jahren so stark beschädigt, dass die Standsicherheit des Gebäudes nicht mehr gewährleistet war.
Ziel des im Jahre 2011 ausgeschriebenen VOF-Verfahrens war die Statische Ertüchtigung des ATC-Towers, so dass eine Nutzung für die kommenden 20 Jahre auf dem jetzt für den Zivilflugverkehr genutzten Flughafen Frankfurt-Hahn gewährleistet ist.
Den im Rahmen des europaweiten Verhandlungsverfahrens erhaltenen Auftrag bearbeitete KREBS+KIEFER Beratende Ingenieure Mainz federführend gemeinsam mit dem Architekturbüro Schuppach Mainz in einer Arbeitsgemeinschaft.
Die statische Ertüchtigung erfolgte mittels einer außen liegenden Stahlkonstruktion, bestehend aus sechs vorgefertigten Baugruppen. Dadurch konnte die Konstruktion an einem Tag und in zwei Nächten montiert werden. Mittels hydraulischer Pressen wurde das Stahlkorsett, welches im 4. Obergeschoss an den Bestand angeschlossen ist, so angehoben, dass durch Lastumlagerung eine ausreichende Entlastung des Bestandes erreicht wird.
Die von KREBS+KIEFER erarbeitete Lösung wich von dem Konzept ab, das der Bauherren in einer Vorstudie erarbeiten ließ und hatte deutliche Einsparungen in der Tonnage zur Folge. Diese ergaben sich dadurch, dass durch die Verjüngung der Fachwerkstützen nach unten hin die Spannweite reduziert werden konnte.
Auf Grund dieser Kosteneinsparung ist es möglich, dass zusätzlich zu dem geplanten Außenanstrich die vom Architekturbüro Schuppach vorgeschlagene Gewebefassade, die nicht Bestandteil der VOF-Ausschreibung war, realisiert wird. Durch diese Maßnahme wird eine signifikante architektonische Aufwertung des sanierten ATC-Towers erzielt: Das semitransparente Gewebe lässt die neue Tragkonstruktion von außen nur erahnen, während der Blick von innen nach außen erhalten bleibt. Ein vollflächiger Textildruck in Form einer Weltkarte wird den Tower ab der Fertigstellung Anfang Mai zu einem Blickfang am Flughafen machen.
Das Projekt wurde vollständig von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von KREBS+KIEFER Mainz unter der Projektleitung von Herrn Sebastian Meurer bearbeitet. Dabei zeigte es sich von Vorteil, dass das Projektteam sowohl zum Architekturbüro Schuppach wie auch zur Baustelle kurze Wege hatte und damit die gerade für Sanierungsmaßnahmen typischen Aufgabenstellungen vor Ort klären konnte.